17 Schlosserei und Knochenstampfe

Schlosserei, Färberei u. Wohnhaus um 1900
Schlosserei, Färberei u. Wohnhaus um 1900

1833 stand hier eine Schmiede. 1869 erteilte die St. Galler Regierung Bartholome Gantner und Johannes Kürsteiner die Konzession zur Errichtung von „Kartnereien“ an diesem Ort.

Die Gebäudeversicherung verzeichnet hier ab 1873 eine Färberei und weiter unten die spätere Tuchfabrik. Für die Färberei sind ab diesem Jahr ein Wasserrad, ein Wellbaum, ein Kammrad, ein Walktrog und vier Farbkessel aufgeführt.

1928 wurde die Färberei in eine Wäscherei umgewandelt. Vermutlich wurde dabei die Walke „mit 4 Stämpeln“ in die Knochenstampfe mit vier Stösseln umgebaut. Private, Bauern und Metzger brachten ausgesottene Tier- knochen und verkauften sie dem Stampfer. Dieser verarbeitete sie zu Knochenmehl und verkaufte sie zur Dünger- und Seifenherstellung weiter. Die Wäscherei und die Knochenstampfe wurden bis in die 50er Jahre benutzt.

In einem Anbau auf der Westseite des Hauses richtete Simpert Gast (Schwiegersohn des Gantner Bartholome, Besitzer der Färberei) 1895  eine Schlosserei ein, die bis 1956 in Betrieb war. Der Anbau wurde Anfang der 70er Jahre abgebrochen.

Das Wasserrad, das heute noch funktionstüchtig ist, trieb vermutlich zuerst die Walke an, später auch Maschinen in der Schlosserei und die Knochenstampfe.

 

Die heutigen Eigentümer der Liegenschaft wollten dem metallenen Wasserrad wieder eine Aufgabe geben und eine Knochenstampfe nach altem Vorbild rekonstruieren. Diese wurde 2012 durch Grabser Oberstufenschüler im Werkunterricht gebaut. Mehr dazu erfahren Sie im unten stehenden Zeitungsartikel.

 

Am Mühlbach gibt es wieder eine Knochenstampfe
W&O-Artikel vom 4.7.2012
Knochenstampfe_04.07.2012.pdf
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Geschichtliches zum Haus an der Mühlbachstrasse 5
W&O_ Artikel(Alvier)-3.8.2012.pdf
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Nach mehr als 3 Jahren intensiver Renovierungsarbeiten steht die voll funktionstüchtige Maismühle im Jahr 2020 allen Besuchern zur Besichtigung offen.

 

Als Vorbereitung Ihres Besuches  können Sie die Maismühle in einem 3D-Modell erkunden.